Ursprünglich besiedelte der Wolf fast die gesamte nördliche Halbkugel und war damit das am weitesten verbreitete Säugetier auf der Erde.
Es war gesellschaftlicher Konsens im 17.-19. Jahrhundert, schädliche Tiere nicht nur zu begrenzen, sondern vollständig auszurotten. Die Ausrottung des Wolfes verlief in den Staaten Westeuropas zeitlich weit auseinandergezogen und war in England zum Beispiel schon 1500, in Schottland 1743 und in Dänemark 1772 abgeschlossen.
In Deutschland erstreckt sich dieser Ausrottungsfeldzug von Sachsen 1814 über Schleswig-Holstein 1820, Bayern 1859, Baden-Württemberg 1866, Niedersachsen 1872, Rheinland 1888 bis zum Saarland 1891. Im 20. Jahrhundert galt der Wolf in Deutschland (ohne Berücksichtigung Ostpreußens) als ausgestorben und lebte nur noch in den Mythen und Märchen fort.
Zwischen 1945 und 2000 sind im Gebiet der DDR immer wieder Wölfe aufgetaucht und auch erlegt oder überfahren worden. Zumindest einer von ihnen wurde nicht in der DDR erlegt, sondern konnte weiter nach Westen wandern und setzte sich schließlich im Frühjahr 1948 nördlich Hannover fest.
Vom Riss eines Jungbullen in Rodewald (Kreis Neustadt) am 9. Mai 1948 bis zu seiner Erlegung in Eilte (Kreis Fallingbostel) am 27. August 1948 hatte er 65 Rinder und über 100 Schafe gerissen und ungezählte weitere Stücke verletzt. Um das als »Würger vom Lichtenmoor« bezeichnete Tier unschädlich zu machen, wurde unter anderem am 13. Juni 1948 die wohl größte Jagdveranstaltung des 20. Jahrhunderts in Deutschland mit rd. 1500 Teilnehmern durchgeführt. Von 1952 bis 1956 wurden vier weitere Wölfe in der Lüneburger Heide und obendrein 1957 ein weiterer im Kreis Hünfeld in Hessen erlegt. Selbst 1973 kam es nochmals zu einer Wolfserlegung in Bötersen im Kreis Rotenburg a.d.W. in Niedersachsen.
In Deutschland sind von 1945 bis 2000 35 Todesfälle von Wölfen nachweisbar, von denen zehn auf die alten Bundesländer und 25 auf den Raum der ehemaligen DDR entfallen.
In der DDR unterlag der Wolf dem Jagdrecht und hatte keine Schonzeit. Diese Regelung galt bis 31. März 1992. Dementsprechend sind alle bis zu diesem Datum in der DDR bzw. in den neuen Bundesländern erlegten Wölfe legal Strecke gekommen.
1979 verabschiedete der Europarat in Bern das Übereinkommen über die Einhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume (Berner Konvention). Darin wird der Wolf in Anhang II als streng geschützte Tierart geführt. Die Konvention wurde von Deutschland mit der Bundesartenschutzverordnung von 1980 umgesetzt, so dass seitdem in der Bundesrepublik Deutschland der Wolf als streng geschützte Tierart gilt, wohingegen die DDR der Berner Konvention nicht beigetreten war. Als Polen die Berner Konvention ratifiziert hatte, trat zum 1.1.1996 der strenge Schutz für den Wolf in Polen in Kraft, obwohl dort in der Zeit von 1980-1990 noch 1351 Wölfe erlegt worden waren. Die danach erstarkenden ostpolnischen Wolfsbestände dehnten sich nach Westen aus und be-
siedelten insbesondere den waldreichen, dünn besiedelten Raum entlang der Oder. Von dort auserfolgte dann Ende der 1990er Jahre die Einwanderung nach Deutschland im sächsisch-brandenburgischen Grenzraum zu Polen (Obere und Niedere Lausitz). In Polen leben heute rund 3000 Wölfe. Die Ausdehnung der Wolfsbestände in Europa ist im Vergleich der Karten in den Abbildungen auf der nächsten Seite deutlich erkennbar.
1979 verabschiedete der Europarat in Bern das Übereinkommen über die Einhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume (Berner Konvention). Darin wird der Wolf in Anhang II als streng geschützte Tierart geführt. Die Konvention wurde von Deutschland mit der Bundesartenschutzverordnung von 1980 umgesetzt, so dass seitdem in der Bundesrepublik Deutschland der Wolf als streng geschützte Tierart gilt, wohingegen die DDR der Berner Konvention nicht beigetreten war. Als Polen die Berner Konvention ratifiziert hatte, trat zum 1.1.1996 der strenge Schutz für den Wolf in Polen in Kraft, obwohl dort in der Zeit von 1980-1990 noch 1351 Wölfe erlegt worden waren. Die danach erstarkenden ostpolnischen Wolfsbestände dehnten sich nach Westen aus und be-
siedelten insbesondere den waldreichen, dünn besiedelten Raum entlang der Oder. Von dort auserfolgte dann Ende der 1990er Jahre die Einwanderung nach Deutschland im sächsisch-brandenburgischen Grenzraum zu Polen (Obere und Niedere Lausitz). In Polen leben heute rund 3000 Wölfe. Die Ausdehnung der Wolfsbestände in Europa ist im Vergleich der Karten in den Abbildungen auf der nächsten Seite deutlich erkennbar.