Bei der Jagd auf Wölfe kamen verschiedene Methoden zum Einsatz. Nicht für alle Methoden konnten wir Nachweise aus Schleswig-Holstein finden. Aber in Deutschland nachgewiesen. Aus der »Capitulare Villis« kennen wir bereits:

Die Jungen finden und töten
Wurde eine Wurfhöhle, in der sich Welpen befanden, entdeckt, wurden diese ausgegraben und getötet. Für getötete Welpen waren die Prämien geringer als für erwachsene Wölfe.

Vergiften
Hierzu waren bestimmte Rezepte für Wolfskugeln verbreitet. Diese wurden in Ködern versteckt. Auch wurden Schlachtabfälle mit Strychninpulver eingerieben. Zum Einsatz kam auch die hochgiftige Wurzel des Gelben Eisenhuts (»Wolfstod«).

Mit Eisen fangen
Gemeint ist hier wohl ein eiserner Haken, eine Wolfsangel. Diese funktioniert wie ein Angelhaken. Die mit Widerhaken versehenen Enden wurden mit einem Köder (z.B. aus Eingeweiden erlegter Tiere) bestückt und an einem Baum so aufgehängt, dass der Wolf danach springen musste, um nach dem Köder zu schnappen. Gelang dies, so blieb der Wolf in der Angel hängen. Wolfsangeln waren in unterschiedlicher Ausführung im Einsatz. Aus Eisen waren auch große Schlagfallen (Schwanenhälse).

In Gruben fangen
Hierzu wurden 3-4 Meter tiefe Gruben (bei uns Kuhlen genannt) ausgehoben. Die Wände wurden mit Holz oder Stein befestigt. Oben schloss eine Lage von dünnen Ästen (Reisig) und Stroh die Grube ab. Es gab auch Gruben, die mit einem Klappdeckel versehen waren. Als Köder zum Anlocken eines Wolfes wurden obenauf Schlachtabfälle, Aas oder auch kleinere lebende Tiere befestigt. Wollte der Wolf diese Beute erreichen, stürzte er in die Grube. Dort wurde er getötet, manchmal auch lebend entnommen.

In Netzen fangen
Diese Jagdmethode war sehr aufwändig, da sehr viele und lange Netze benötigt wurden. Nach dem Eintreiben und dem Verfangen in den Netzen wurden die Wölfe aus nächster Nähe erstochen oder mit Keulen erschlagen. Mit der Einführung von distanzhaltenden Feuerwaffen hat sich gegenüber der Netzjagd die Lappjagd durchgesetzt.

Wie man den Wolf mit Netzen fängt
…Wird die Fährte des Wolfes entdeckt, so ist es das erste, dass man ihn einkreist und mit den Netzen möglichst still umstellt. Sind die Netze entsprechend gerichtet und auch genügend Leute zum Treiben da, so werden zwei bis drei mit Trommeln unter sie verteilt, und dann wird vom rechten Flügel gegen den linken zu mit lautem Geschrei, Schlagen der Trommeln und anderem Lärm der Anfang gemacht. Es geht dann immer auf die Netze zu, an welchen wieder Jäger und Bauern mit Fangeisen, Äxten und Keulen aufgestellt sind, um den eingefallenen Wolf zu erlegen oder totzuschlagen…