Der Begründer der Breitenburger Linie

Johann Rantzau, Urgroßvater des Reichsgrafen Christian zu Rantzau, verhalf durch seine Erfolge als Feldherr zwei Königen zur Herrschaft über Dänemark, Norwegen und die Herzogtümer Schleswig und Holstein. So wurde er zum wichtigen Staatsmann. Für seine eigene Familie gründete er die Herrschaft Breitenburg.

Eine steile Karriere

Johann Rantzau
Johann Rantzau

1492 wurde Johann auf der Steinburg bei Itzehoe geboren. Wie viele Söhne des Adels machte er als junger Mann eine »Grand Tour«, die ihn bis nach Jerusalem führte, wo er den Ritterschlag erhielt. Nach seiner Rückkehr wurde er Erzieher des Gottorfer Thronfolgers Christian. Zusammen besuchten sie Worms, wo sie Luther vor dem Reichstag sprechen hörten und zum Anhänger des Reformators wurden. Der dänische König Christian II. wurde 1523 wegen seiner eigenmächtigen Reformpolitik abgesetzt. Johann Rantzau sorgte unter anderem mit einem Ritter- und Landsknechtheer dafür, dass Friedrich I. von Gottorf auf den dänischen Thron kam. Für seine Unterstützung erhielt der Adel neue Privilegien. Als sich in Dänemark die Bauern erhoben, schlug Johann Rantzau den Aufstand nieder. König Friedrich I. starb 1533. In der folgenden »Grafenfehde« half Johann Rantzau seinem ehemaligen Schüler Christian III. durch mehrere Schlachten auf den Thron.

Die Breitenburg bei Itzehoe

Als siegreicher Feldherr wurde er durch die beiden Könige, denen er zur Macht verholfen hatte, reich belohnt und mit einträglichen Ämtern belehnt. Das wichtigste Amt, das von da an faktisch auch vererbt wurde, war die Statthalterschaft für Schleswig und Holstein. Wegen der Geldnot der durch die Reformation säkularisierten Klöster konnte Johann seinen Grundbesitz stark ausweiten. Vom Kloster Bordesholm kaufte er die Störniederung bei Itzehoe, wo er ab 1530 die Breitenburg erbauen ließ. Zu dieser Zeit war er schon seit sieben Jahren mit Anna Walstorp verheiratet.

Triumph über die Dithmarscher in der »Letzten Fehde«

Obwohl Johann Rantzau sich aus Ärger über die Politik seiner Fürsten bereits zurückgezogen hatte, wurde er 1559 noch einmal Heerführer im Krieg gegen die aufständische Bauernrepublik Dithmarschen, die zuletzt im Jahr 1500 ihre Unabhängigkeit verteidigt hatte. Nach dem Sieg wurde das Land unter die drei Fürsten des Landes aufgeteilt.

Tod und Nachfolge

Johann starb sechs Jahre später. Die Herrschaft Breitenburg erbte sein Sohn Heinrich. Sein zweiter Sohn Paul bekam das Gut Bothkamp.